Sep 01, 2015
  • Die Vereinbarung für die kommenden fünf Jahre umfasst Spenden von Behandlungseinheiten im Wert von mehr als USD 40 Millionen, mit denen rund 1,3 Millionen Patienten geholfen werden soll
  • Das neue Programm der Novartis Stiftung, das eine Nachverfolgung der Kontakte von Leprapatienten zum Ziel hat, wurde mittlerweile in fünf Ländern eingeführt
  • Das Unternehmen und die Stiftung haben eine starke Tradition im Kampf gegen Lepra: Sie spenden Medikamente und entwickeln Programme, um die Patientenversorgung zu verbessern

Basel, 28. August 2015 - Novartis hat ihre Zusicherung gegenüber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneuert, die Arbeit zur Ausrottung der Lepra fortzusetzen. Zu diesem Zweck wird sie ihre Spende der Kombinationstherapie (MDT, Multi-Drug Therapy) zur Behandlung der Lepra bis Ende 2020 verlängern. Diese Vereinbarung erstreckt sich über fünf Jahre und umfasst Arzneimittelspenden im Wert von mehr als USD 40 Millionen sowie weitere Zahlungen von bis zu USD 2,5 Millionen, um die WHO bei der Organisation und Logistik zu unterstützen. Es wird insgesamt erwartet, dass in den nächsten fünf Jahren rund 1,3 Millionen Patienten durch das Programm geholfen wird. Dies ist Teil der Verpflichtung des Unternehmens gegenüber der London Declaration on Neglected Tropical Diseases (Londoner Erklärung zu vernachlässigten Tropenkrankheiten) von 2012.

"Lepra ist eine behandelbare Erkrankung. Innerhalb der globalen Strategie für die Eliminierung der Lepra ist die Kombinationstherapie nach wie vor die Schlüsseltherapie", so Joseph Jimenez, CEO von Novartis. "Wir sind stolz darauf, dass wir uns mit der WHO weiter dafür engagieren, dass Leprapatienten weltweit eine kostenlose Behandlung bekommen. Wir setzen uns zudem weiterhin mit Regierungen, internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und dem Privatsektor dafür ein, dass die Krankheit erneut auf der globale Gesundheitsagenda erscheint. Gemeinsam arbeiten wir auf unser Ziel hin, Lepra endgültig auszurotten."

Novartis und die Novartis Stiftung engagieren sich seit Langem für die Behandlung und Kontrolle der Lepra. Seit dem Jahr 2000 hat Novartis durch die WHO bereits mehr als 56 Millionen Blisterpackungen im Wert von rund USD 90 Millionen gespendet. Dadurch trug das Unternehmen zur Behandlung von über sechs Millionen Leprapatienten weltweit bei.

Die Novartis Stiftung ist schon seit fast 30 Jahren im Kampf gegen die Lepra tätig. Zuvor konzentrierte sie sich dabei auf innovative soziale Marketingprogramme, um die Stigmatisierung von Leprapatienten zu mindern und die Rehabilitation der Patienten zu unterstützen.

2014 lancierte die Novartis Stiftung eine neue Strategie für die Eliminierung der Lepra, die mit Spitzenexperten auf dem Gebiet der Ausrottung der Lepra und von anderen Krankheiten entwickelt wurde. Das Programm beruht auf vier Säulen, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung, Nachverfolgung der Kontakte und vorbeugende Behandlung, Überwachung und Intervention sowie die Entwicklung von Diagnostika für eine schnellere und frühere Diagnose. Die Novartis Stiftung unterstützt zudem die WHO bei der logistischen Abwicklung der MDT-Spende.

Das Lepra-Postexpositionsprophylaxe-Programm (LPEP) ist im Rahmen der neuen Strategie von zentraler Bedeutung. Es wurde vor Kurzem in Indien, Indonesien, Myanmar, Nepal und Tansania eingeführt. In Sri Lanka ist im späteren Jahresverlauf die Lancierung eines Pilotprogramms vorgesehen. LPEP soll das Ansteckungsrisiko verringern und die weitere Übertragung der Mycobakterien unterbinden, die die Lepra verursachen. Im Rahmen dieses Projekts, das in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen der International Federation of Anti-Leprosy Associations (ILEP) durchgeführt wird, werden Familienmitglieder, Freunde und andere Kontaktpersonen von neu diagnostizierten Patienten auf Lepra untersucht. Sind diese an Lepra erkrankt, werden sie dagegen behandelt. Falls keine Symptome vorliegen, erhalten sie eine prophylaktische Therapie. Dies könnte die Gefahr der Krankheitsentwicklung in den Jahren nach dem Kontakt mit einem Leprapatienten um ganze 50-60% verringern.[1]

Über die Kombinationstherapie (Multi-Drug Therapy, MDT) und Lepra
Die Kombinationstherapie (MDT) besteht aus drei Wirkstoffen (Rifampicin, Clofazimin und Dapson), von denen zwei (Rifampicin und Clofazimin) in den 1980er Jahren in den Forschungslabors von Novartis entwickelt wurden. Diese Therapie ermöglicht es, die Patienten zu behandeln, die Übertragungswege der Krankheit zu unterbrechen und Behinderungen vorzubeugen. Selbst bei einigen Patienten mit der schwersten Form der Lepra ist innerhalb weniger Wochen nach Behandlungsbeginn eine deutliche klinische Verbesserung feststellbar.

Die deutlichen Fortschritte im Kampf gegen Lepra sind eine der grössten Erfolgsgeschichten des öffentlichen Gesundheitswesens. Globale Daten der WHO zur Lepra heben diese frühen Erfolge hervor und zeigen, dass die weltweite Belastung durch die Lepra seit den 1980er-Jahren um 95% vermindert wurde. Dies ist zum grossen Teil auf die breite Verfügbarkeit der Kombinationstherapie (MDT) zurückzuführen, die seit 1981 16 Millionen Patienten geholfen hat.

In den letzten zehn Jahren blieb die Anzahl der neu diagnostizierten Leprapatienten bei rund 220 000-250 000 Fällen pro Jahr konstant. In vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens ist die Krankheit in stark betroffenen Gebieten nach wie vor endemisch.[2]

Zu den neu diagnostizierten Leprapatienten zählen Kinder und Erwachsene, was auf die anhaltende Übertragung der Krankheit schliessen lässt. Häufig wird die Krankheit spät diagnostiziert und die Patienten weisen schwere Behinderungen auf.

Die Herausforderung beim letzten Schritt im Kampf gegen die Lepra ist die Unterbrechung der Übertragungswege.

Über die Novartis Stiftung
Die Novartis Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die innovative Versorgungsmodelle fördert, um die Qualität der Gesundheitsversorgung in den ärmsten Ländern der Welt zu steigern. Wir arbeiten Hand in Hand mit unseren globalen und lokalen Partnern, um skalierbare und nachhaltige Versorgungsmodelle zu entwickeln, durch die der Zugang zu Gesundheitsversorgung und die Behandlungsergebnisse verbessert werden können. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Eliminierung von Lepra und Malaria durch Massnahmen, die auf die Übertragungswege dieser Krankheiten abzielen, beschleunigt wird. Grundlage für unser Handeln sind Evidenz und Innovation und unsere Arbeit ist ein kontinuierlicher Kreislauf von Bewertung, Anpassung und Anwendung. 2014 verfügte die Stiftung über ein Betriebsbudget von CHF 12 Millionen und erreichte mit ihren Programmen 3,6 Millionen Menschen.

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Über Novartis
Novartis bietet innovative medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften einzugehen. Novartis, mit Hauptsitz in Basel (Schweiz), bietet ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnissen so gut wie möglich zu erfüllen: mit innovativen Arzneimitteln, Augenpflege und kostengünstigen generischen Medikamenten. Novartis ist das einzige Unternehmen mit weltweit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2014 erzielte der Konzern einen Nettoumsatz von USD 58,0 Milliarden und wies Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von rund USD 9,9 Milliarden (USD 9,6 Milliarden unter Ausschluss von Wertminderungen und Abschreibungen) aus. Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 120 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitstellenäquivalente) und verkaufen Produkte in über 180 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com.

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Literatur
[1] Moet FJ, Pahan D, Oskam L, Richardus JH. Effectiveness of single dose rifampicin in preventing leprosy in close contacts of patients with newly diagnosed leprosy: cluster randomised controlled trial. BMJ, 2008; 336: 761-764.
[2] Weltgesundheitsorganisation (2014). Global leprosy update, 2013; reducing disease burden. Weekly Epidemiological Record, Nr. 89, 389-400.

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