Apr 17, 2018
  • Das Unternehmen investiert in den kommenden fünf Jahren über USD 100 Millionen, um die Erforschung und Entwicklung neuer Malariamedikamente voranzutreiben
  • Das Engagement beinhaltet einen Ausbau des Zugangs zu Malariamedikamenten für Kinder und Programme zum Aufbau von Kapazitäten, die das WHO-Ziel einer Senkung der malariabedingten Kindersterblichkeit um mindestens 90% bis 2030 unterstützen
  • Eine neue Meinungsumfrage in Afrika zeigt, dass die Umsetzung der Ziele zur Eliminierung von Malaria bis 2030 in Gefahr ist; führende Akteure drängen daher auf Investitionen in innovative Mittel zur Prävention und Behandlung von Malaria

Basel, 17. April 2018 - Novartis hat anlässlich der 7. Konferenz der Multilateral Initiative on Malaria und des Malaria-Gipfels am Treffen der Regierungschefs des Commonwealth ein fünfjähriges Engagement zur Bekämpfung von Malaria bekannt gegeben. Zudem hat das Unternehmen gemeinsam mit Elimination 8 und dem KEMRI-Wellcome Trust Programm neue Forschungsergebnisse über den Fortschritt und die verbleibenden Herausforderungen bei der Umsetzung der Ziele zur Eliminierung von Malaria bis 2030 veröffentlicht.

In den kommenden fünf Jahren wird Novartis im Rahmen ihres Engagements über USD 100 Millionen investieren, um die Erforschung und Entwicklung von Malariatherapien der nächsten Generation als Antwort auf entstehende Resistenzen gegen Artemisinin und andere derzeit eingesetzte Malariamedikamente voranzutreiben. Das Unternehmen wird zudem eine gerechte Preisstrategie einführen, um den Patientenzugang in von Malaria betroffenen Ländern zu maximieren, sobald die neuen Therapien verfügbar sind. Als Beitrag zur Umsetzung des WHO-Ziels, die malariabedingte Kindersterblichkeit bis 2030 um mindestens 90% zu senken, wird sich Novartis weiter dafür einsetzen, den Zugang zu Malariamedikamenten für Kinder auszubauen, und Programme zur Stärkung des Gesundheitssystems in vier Ländern südlich der Sahara einführen.

"Wirkstoffresistenzen sind die grösste Bedrohung für die unglaublichen Fortschritte, die in den vergangenen 20 Jahren im Kampf gegen Malaria erzielt worden sind. Wir können es uns daher nicht leisten, abzuwarten. Aus diesem Grund engagieren wir uns dafür, die Erforschung und Entwicklung von Malariamedikamenten der nächsten Generation voranzutreiben", sagte Vas Narasimhan, CEO von Novartis. "Gleichzeitig müssen wir darauf hinarbeiten, dass unsere Innovationen jene erreichen, die sie am dringendsten benötigen - auch in den abgelegensten Gebieten."

Die F&E-Investition soll die Malaria-Pipeline von Novartis bis 2023 vorantreiben und ein umfassendes globales klinisches Studienprogramm für unsere neuartigen Antimalaria-Arzneimittelkandidaten KAF156 und KAE609 (derzeit in Phase IIb bzw. Phase IIa [1]) zum Abschluss zu bringen. Beide gehören neuen Arzneimittelklassen an. Diese wurden ausgewählt, weil sich ihre Wirkungsweise von derjenigen der aktuellen Therapien unterscheidet. Die Investition wird auch neue Einsatzmöglichkeiten von Technologien ermöglichen, um Gebiete mit der grössten Malarialast zu identifizieren. Diese Informationen könnten dann dafür eingesetzt werden, künftige Zentren für klinischen Studien mit den benötigten Kompetenzen und Kapazitäten auszustatten, damit Medikamente in den Populationen getestet werden können, die sie am dringendsten benötigen.

Damit sich die Patienten in von Malaria betroffenen Gebieten diese neuen Therapien leisten können, sobald sie verfügbar sind, wird das Unternehmen eine gerechte, auf das sozio-ökonomische Umfeld der verschiedenen Populationssegmente abgestimmte Preisstrategie einführen. Dabei wollen wir uns mit unseren Entwicklungs- und Finanzierungspartnern sowie anderen Anspruchsgruppen beraten.

Trotz der gewaltigen Fortschritte im Kampf gegen Malaria stirbt noch immer alle zwei Minuten ein Kind an dieser Krankheit. Novartis unterstützt daher die Umsetzung des WHO-Ziels, die malariabedingte Kindersterblichkeit bis 2030 um mindestens 90% zu senken. In Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo und mindestens zwei weiteren Ländern südlich der Sahara - d.h. Staaten mit der höchsten malariabedingten Kindersterblichkeit - wollen wir gemeinsam mit Partnern dazu beitragen, den Zugang zu unserem pädiatrischen Kombinationspräparat auf Artemisinin-Basis (ACT) auszbauen und Initiativen für Integrated Community Case Management (iCCM) voranzutreiben. iCCM ist eine anerkannte Schlüsselstrategie zur Ausweitung des Zugangs zu lebenswichtigen Therapien und zur Senkung der Sterblichkeit von Kindern an behandelbaren Erkrankungen wie Malaria, Lungenentzündung und Diarrhö.

Novartis engagiert sich bereits seit zwei Jahrzehnten im Kampf gegen Malaria: So lancierte das Unternehmen 1999 das erste Festdosis-Kombinationspräparat auf Artemisinin-Basis ACT und 2009 das erste dispergierbare ACT für Kinder, das gemeinsam mit Medicines for Malaria Venture (MMV) entwickelt worden war. Bis heute hat Novartis in Zusammenarbeit mit Partnern über 850 Millionen Behandlungseinheiten - darunter 350 Millionen pädiatrische Behandlungseinheiten - zum Selbstkostenpreis an Patienten in endemisch betroffenen Ländern abgegeben.

Der Beginn des neuen Engagements fällt mit der Veröffentlichung einer neuen Forschungsstudie (Malaria Futures for Africa, MalaFA) aus 14 Ländern aus Subsahara-Afrika zusammen. Insgesamt haben sich 68 afrikanische Experten aus Behörden, Forschung und Nichtregierungsorganisationen zum Fortschritt und den verbleibenden Herausforderungen bei der Umsetzung der Ziele zur Eliminierung von Malaria bis 2030 geäussert.

Obwohl die malariabedingte Sterblichkeit von 2000 bis 2015 um über 60% zurückgegangen ist, fürchteten die Teilnehmer, dass sich die Fortschritte verzögern könnten, sollten die nationalen Regierungen nicht mehr Gelder zur Verfügung stellen und internationale Organisationen nicht effizienter agieren.

Viele Experten zeigten sich auch besorgt über die zunehmenden Insektizid-Resistenzen von Mücken und die Gefahr, dass Malariaparasiten in den nächsten 15 bis 20 Jahren gegen ACTs resistent werden könnten. Einige fürchteten, dass sich Resistenzen aufgrund der zunehmenden Handels- und Reiseaktivität zwischen Afrika und Asien, wo erste Anzeichen von Resistenzen aufgetreten sind, schneller ausbreiten könnten. Andere vertraten die Meinung, dass sich Resistenzen in Afrika auch unabhängig entwickeln könnten.

Die Teilnehmer äusserten breite Unterstützung für einen besseren Einsatz der aktuell verfügbaren Hilfsmittel, betonten aber gleichzeitig, dass bestehende und neue Interventionen im Kampf gegen Malaria effizienter umgesetzt werden sollten - ein Bereich, der derzeit unterfinanziert ist.

Die MalaFA-Studie wurde von Novartis in Auftrag gegeben und stand unter der gemeinsamen Leitung von Dr. Richard Kamwi, Botschafter von Elimination 8 (E8), und Prof. Bob Snow, KEMRI-Wellcome Trust Programm (Kenia) und Universität Oxford (Grossbritannien). Forschungsberater waren unter anderem Roll Back Malaria, Malaria No More UK und die African Leaders Malaria Alliance.

Gemäss dem World Malaria Report 2017 kam es 2016 zu 216 Millionen Malariaerkrankungen - ein Anstieg gegenüber den 211 Millionen Fällen im Jahr 2015. 2016 forderte die Krankheit 445 000 Menschenleben, 2015 waren es noch 438 000. 90% der Malariaerkrankungen und über 90% der malariabedingten Todesfälle ist in der Subsahara-Region Afrikas zu verzeichnen. Kinder unter fünf Jahren sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt und alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Malaria.

Download einer Kopie des MalaFA-Berichts: http://bit.ly/MalaFA-report

Weitere Informationen über unseren Kampf gegen Malaria: www.malaria.novartis.com

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Novartis bietet innovative medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften einzugehen. Novartis, mit Hauptsitz in Basel (Schweiz), verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen: mit innovativen Arzneimitteln, kostengünstigen generischen Medikamenten sowie Biopharmazeutika und Produkten für die Augenheilkunde. Novartis hat weltweit führende Positionen in diesen Bereichen inne. Im Jahr 2017 erzielte der Konzern einen Nettoumsatz von USD 49,1 Milliarden und wies Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von rund USD 9,0 Milliarden aus. Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 122 000 Mitarbeitende (Vollzeitstellenäquivalente). Die Produkte von Novartis werden in rund 155 Ländern weltweit verkauft. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com.

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[1] Beide Wirkstoffe sind Ergebnis eines vom Wellcome Trust, von Medicines for Malaria Venture (MMV) und vom Singapore Economic Development Board unterstützten gemeinsamen Forschungsprogramms mit dem Novartis Institute for Tropical Diseases, dem Genomics Institute der Novartis Research Foundation und dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut. Novartis entwickelt KAF 156 mit wissenschaftlicher und finanzieller Unterstützung von MMV (in Zusammenarbeit mit der Bill & Melinda Gates Stiftung).